Der Familiengarten wächst mit.

Altes wahren - Neues wagen

Wenn neue Bewohner einziehen, sind meist auch neue Ansprüche an eine Gartenanlage im Gepäck. Ein Kaffeemühlenhaus aus den 1930er Jahren erhält 2012 eine umfassende Sanierung unter Federführung von KM Architekten (Kassel). Ebenso bekommt die überholte Gartenanlage mit Teich ein neues Gesicht als Familiengarten auf erkennbaren historischen Wurzeln.

Ein alter Garten rund um ein Kaffeemühlen-Haus mit großem Rosengarten, Teichanlage und Bachlauf sollte nach Entkernung und umfassender technischer und optischer Sanierung des Gebäudes ebenfalls eine Erneuerung erhalten. Dieser erhielt 2013 eine behutsame Anpassung an die neuen Ansprüche einer jungen Familie mit nun vier Kindern. Entstanden sind Freiräume, die es vorher nicht gab. Der große Badeteich wird erst zu neuem Leben erwachen, wenn die Kinder größer geworden sind. Die Umsetzung erfolgte von einer renommierten Gartenbaufirma aus Kaufungen, Lipphardt Garten- und Landschaftsbau.

Der größte Umgriff sollte im hinteren Gartenteil stattfinden. Die Vorbesitzer hatten dort, sicherlich liebe- und mühevoll, eine große Teichanlage angelegt, die von einem mäandernden Bachlauf des höhenliegenden Westbereiches gespeist wurde. Der Wunsch der neuen jungen Familie nach einem großen Badeteich war schon sehr groß, doch wurde zu Gunsten der Sicherheit der noch recht kleinen Kinder der vorhandene, stark verwachsene Teich zum Ausbaggern freigegeben und der Wunsch auf spätere Zeiten verschoben. Der Teich hätte sowieso entleert und saniert werden müssen. Somit war jedoch eine Planungsaufgabe gegeben, die für die nächsten 10 Jahre eine große Spielwiese vorsehen musste, die danach in eine Schwimmteichanlage umgewandelt werden kann. Ein besonders schönes, riesiges Gartenhaus musste in jedem Fall erhalten bleiben. An dieses wurde südlich eine große Terrasse geplant, die mit Sandsteinplatten belegt wird und einerseits einen festgelegten Sitzbereich und andererseits gegenüber eine frei zu bespielende Fläche bereit hält. L-förmige Sitzgelegenheiten aus holzbedeckten Gabionenkörben laden ebenso ein wie die freistehenden Gartenstühle am große Familientisch.

Der Konzeptplan lässt gut erkennen wie vielschichtig dieser Garten angelegt ist. Die topographischen Gegebenheiten waren bei der Planung und auch bei der Ausführung eine besondere Herausforderung. Liegt der nördliche Gartenbereich doch gut eine Geschosshöhe tiefer als das Erdgeschossniveau. Daraus ergab sich auch die an die Ostseite aufgeständerte große Terrasse mit ebenerdigem Küchenausgang. Ein eindrucksvolles Stahlrahmengerüst wurde von den Architekten mit behutsamem Abstand zum Gebäude geplant und bildet so den direkten Gartenkontakt als das Esszimmer im Freien. Die charmanten Wege aus altem Sandsteinpflaster in Mosaikformat (4/6 cm) und Kleinformat (9/11 cm) wurden gesäubert und weitestgehend erhalten oder ergänzt. Ebenso wurde die wegbegleitende Bepflanzung mit vielen Rosen, Hortensien, Akeleien und Gräsern von Überwucherungen befreit und mit wenigen ausgewählten Neupflanzungen garniert. Die vielen niedrigen Beeteinfassungen aus Buchsbaum (Buxus sempervirens) wurden erhalten oder in neue Formationen gesetzt.

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